Aroma-glossar

Hier finden Sie kurz gehaltene Definitionen und Erklärungen bestimmter Ausdrücke, die im Zusammenhang mit Aromatherapie und aromatherapeutischen Anwendungen auftauchen. Die Begriffe werden in Bezug auf ätherische Öle und Aromatherapie erklärt. Falls Ihnen wichtige Ausdrücke fehlen sollten, so senden Sie uns eine Nachricht! Wir sind um den Ausbau dieses Glossars sehr bemüht.

Absolue | Duftstoff, welcher durch Extraktion mit flüchtigen Lösungsmitteln (zB. Alkohol) aus Blüten gewonnen wird. Absolues sind also Blütenextrakte. Beispiele für Absolues sind Iris, Jasmin, Tuberose, Veilchen, u.a.

Absorber | dient der Geruchsneutralisation von schlechten Gerüchen. Unangenehme Gerüche werden durch eine biochemische Umwandlung sensorisch nicht mehr wahrnehmbar gemacht. Geruchsabsorber ist 100% natürlich und Bestandteil der feeling Raumsprays.

Aquarom = Hydrolat (siehe Hydrolat)

Ätherische Öle | sind die Essenzen der Pflanzen und dienen der Erhaltung und Regeneration von psychischem und körperlichem Wohlbefinden. Sie werden durch Pressung, Destillation oder Extraktion gewonnen (siehe Gewinnung ätherischer Öle). In jedem einzelnen Tropfen steckt die geballte Kraft der Natur. Ätherische Öle dürfen nie pur angewendet werden (bis auf ganz wenige Ausnahmen). Wichtig ist auf Qualität und Reinheit zu achten (siehe Qualität ätherischer Öle).

Aromamassage | bedeutet das gefühlvolle und fließende Aufbringen von Massageölen, welche sich aus fetten Pflanzenölen und ätherischen Ölen zusammensetzen. Durch die sanfte Massage (Ganzkörper-, Rücken-, Arm-, Bein-, Bauchmassage) werden die Öle in die Haut eingearbeitet. Fette Pflanzenöle pflegen die Haut und machen Sie weich und geschmeidig. Die ätherischen Öle wirken entspannend auf Körper und Seele. Die Aromamassage in heutiger Form verdanken wir der Pionierin Marguerite Maury, die sich auf diese Weise die stärkende und heilende Wirkung von Aromen zu Nutze machte.

Aromatherapie | Unter Aromatherapie versteht man ganz allgemein die kontrollierte Anwendung von natürlichen ätherischen Ölen, um die körperliche und psychische Gesundheit zu erhalten. Die Anwendung der naturreinen ätherischen Öle erfolgt dabei hauptsächlich über die Nase (Duftlampe, Raumspray, Inhalation, …) und/oder die Haut (Massage, Einreibung, Bad, Kompresse, …).

Attar | Duftstoff, der durch Destillation und anschließendem Auffangen in einem Behältnis mit Sandelholzöl entsteht. Das Sandelholzöl fängt die entstandenen Duftmoleküle auf und bindet sie. Beispiel: Oud Attar

Basisöl | ist ein fettes Pflanzenöl welches durch Pressung oder Extraktion von Kernen, Samen oder Nüssen der jeweiligen Pflanze gewonnen wird. Ein Basisöl kann pur auf die Haut aufgetragen werden oder dient als Träger für ätherische Öle. Beispiele für Basisöle sind Mandelöl, Kokosöl, Himbeersamenöl, Macadamia-Nussöl, Nachtkerzensamenöl, u.a.

Biochemie | Ätherische Öle sind Vielstoffgemische, d.h. viele einzelne Inhaltsstoffe (bis zu 400!) ergeben ein ätherisches Öl in seiner gesamten Wirkungsvielfalt. In der Biochemie werden den einzelnen Inhaltsstoffen auf Grund ihrer molekularen Struktur die entsprechenden Wirkungen und Indikationen zugeordnet.

Botanik | bezeichnet die Lehre der Pflanzen. Für einen AromapraktierIn oder AromafachberaterIn ist es wichtig, nicht nur über die ätherischen Öle sondern auch über die Heilpflanzen Bescheid zu wissen, denn sie sind der Ursprung und die Quelle der Pflanzenheilkunde.

CO2-Extrakt: Duftstoff, welcher mittels Kohlendioxidextraktion gewonnen wird. Diese Extrakte sind auf Grund des aufwändigen Herstellungsverfahrens der Ursprungspflanze sehr nahe. Beispiele für CO2-Extrakte sind Ashwangandha, Bakul, Hopfen, Ingwer, Kaffee, Kamillenblüten, Massoiarinde, u.a.

CO2-Extraktion | siehe Kohlendioxid-Extraktion

Chargennummer | ist eine eindeutige Nummer zur Identifizierung eines Produkts insb. Herstellungsdatum, verwendete Rohstoffe u.s.w. Alle ätherischen Öle und weiteren Produkte erhalten eine eindeutige Chargennummer. Durch Angabe dieses Codes können der Herstellungszeitpunkt und ggf. die verwendeten Rohstoffe zurückverfolgt werden.

Chemotyp (Ct.) | Ein Chemotyp einer Pflanze ist eine Unterart einer bestimmten Pflanze. Schauen wir uns dies am Beispiel des Thymians (Thymus vulgaris) an: Diese Pflanze liefert verschiedene ätherische Öle, nämlich Thymian Ct. Linalool, Thymian Ct. Thujanol, Thymian Ct. Thymol, u.a. Bei allen 3 Ölen handelt es sich zwar um dieselbe Stammpflanze, allerdings sind bei allen Ölen andere Inhaltsstoffe dominierend > unterschiedliche Wirkung!

Destillation | siehe Wasserdampfdestillation

Enfleurage | ist eine sehr aufwändige Gewinnungsmethode von Blütenölen. Dabei werden feine Blütenblätter auf eine Glasplatte mit Fett gelegt und täglich erneuert. So gehen die fettlöslichen Inhaltstoffe der Blüten in die Fettgrundlage über. Diese werden schließlich mit Alkohol extrahiert. Doch dieses Verfahren wird heutzutage eigentlich nicht mehr angewendet.

Extrakt | ist ein Pflanzenauszug. Bei feeling werden jene Öle als Extrakte bezeichnet, welche mittels Extraktion (Lösungsmittel oder Kohlendioxid) gewonnen werden.

Extraktion | bedeutet, dass die Duftstoffe einer Pflanze mittels Lösungsmitteln oder Kohlendioxid aus dem Pflanzenmaterial herausgelöst werden. Wir unterscheiden die Lösungsmittelextraktion und die Kohlendioxid-Hochdruck-Extraktion. Das Ergebnis einer Extraktion ist das Pflanzen-Extrakt.

Fette Öle | sind aus Früchten, Nüssen und Samen gewonnene Öle/Fett, welche pur aufgetragen werden können und zur Hautpflege sowie zur Nahrungsergänzung dienen. Fette Pflanzenöle sind im Gegensatz zu ätherischen Ölen Wenig-Stoff-Gemische und setzen sich aus Glyzerin und Fettsäuren (gesättigte und ungesättigte Fettsäuren) zusammen. Beispiele für fette Pflanzenöle sind Mandelöl, Macadamia-Nussöl, Arganöl, Himbeersamenöl, Nachtkerzenöl, Wildrosenöl, u.a. Fette Pflanzenöle lassen sich zudem unterteilen in Basisöle (= Trägeröl), Wirkstofföle, Mazerate.

Hochdruckextraktion mit Kohlendioxid | siehe Kohlendioxid-Extraktion

Hydrolat | entsteht als Nebenprodukt bei der Wasserdampfdestillation (siehe Wasserdampfdestillation). Das Hydrolat enthält die wasserlöslichen Inhaltsstoffe der jeweiligen Pflanze. Hydrolate sind ganz milde und sanfte Helfer der Natur, die sehr gerne bei Babies, Senioren, sensiblen Menschen, in der Schwangerschaft und zur Gesichtspflege verwendet werden.

Hydrosol = Hydrolat (siehe Hydrolat)

Indikation | bedeutet soviel wie „Grund für eine Anwendung“. Eine Indikation gibt an, in welchen Fällen ein bestimmtes ätherisches Öl bzw. ein Produkt angewendet werden soll.

kbA = kontrolliert biologischer Anbau | Der Anbau der Pflanze, aus der später ein Rohstoff für die Aromatherapie gewonnen wird, erfolgt unter strengen biologischen Richtlinien. Weder Pestizide noch andere mögliche chemische Düngemittel kommen zum Einsatz. Dies wird streng kontrolliert und mittels Zertifikaten bestätigt. Wer genau ein bestimmtes Öl bzw. eine bestimmte Ursprungspflanze kontrolliert hat, ist durch die Öko-Kontrollstelle ersichtlich.

Kohlendioxidextraktion | auch Hochdruckextraktion genannt, bedeutet Extraktion mit natürlicher Quellkohlensäure. Unter Hochdruck binden sich Duftmoleküle der Pflanzen an das flüssige CO2. Das Gemisch gelangt in einen Seperator > dort wird der Druck gemindert > CO2 verflüchtigt sich rückstandslos und kann wiederverwertet werden. Zurück bleibt das reine Pflanzenextrakt. Die Kohlendioxid-Extraktion ist ein relativ aufwändiges und teures Verfahren, jedoch auch sehr schonend dem Extrakt gegenüber. Das Ergebnis ist ein sehr reines ätherisches Öl / Extrakt, welches der Ursprungspflanze sehr nahe ist.

Kontraindikation | steht im Gegensatz zur Indikation und gibt an, wann ein ätherisches Öl oder anderes Produkt NICHT angewendet werden darf.

Lösungsmittelextraktion | ist eine Gewinnungsart ätherischer Öle. Dabei wird zerkleinertes Pflanzenmaterial in einem Tank Lösungsmitteldämpfen (zB. Hexan, Alkohol, o.a.) ausgesetzt. Dabei gehen die Duftstoffe in die Lösungsmittel über. Anschließend werden die unerwünschten Lösungsmittel verdampft > übrig bleibt der Duftstoff / das Extrakt. Diese Extrakte werden unterteilt in Blütenextrakte (Absolues) und Harzextrakte (Resinoide). Beispiele für Lösungsmittelextrakte sind Benzoe, Eichenmoos, Jasmin, Perubalsam, Tolubalsam, Tonka, Tuberose, Vanille, Veilchen (meist 10:90 in Jojoba)

Mazerat | ist ein Auszug einer Pflanze. Dazu wird Pflanzenmaterial (zB. Johanniskrautblüten) bis zu 6 Wochen lang in fettem Öl (meist Olivenöl oder Rapsöl) ausgezogen. In dieser Zeit gehen die Wirkstoffe der Pflanze in das Öl über.

Nasale Anwendung | bedeutet eine Anwendung über die Nase. Ätherische Öle gelangen über die Nase in den menschlichen Organismus bei Anwendungen wie Inhalation, Duftlampe, Raumbeduftungsgeräte, Raumsprays und so weiter.

Nativ | „Nativ“ ist eine andere Bezeichnung für „Kaltgepresst“, welche nicht mehr verwendet wird, da dies als irreführend angesehen wird. Bei der Kaltpressung (also Pressung ohne Anwendung von Temperatur) entstehen allein auf Grund des Pressdruckes Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius. Deswegen werden die hochwertigen, schonend gewonnen Pflanzenöle nicht mehr kaltgepresst genannt, sondern „nativ“.

Ökokontrollstelle | kontrolliert den biologischen Anbau von Ursprungspflanzen von kbA-Ölen.

Olfaktorik | ist die Lehre über den Geruchssinn.

Perkutane Anwendung | bedeutet eine Anwendung über die Haut. Ätherische Öle gelangen über die Haut in den Organismus mittels Anwendungen wie Aromamassage, Aromabad, Kompresse, Einreibung und so weiter.

Pflanzenwasser = Hydrolat (siehe Hydrolat)

Pflanzliche Öle | siehe fette Öle

Photosensibilisierende Wirkung | bedeutet, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht wird. Nach Anwendung bestimmter ätherischer Öle, wie beispielsweise Bergamottenöl, Angelikawurzelöl, Johanniskrautöl sollten direktes Sonnenlicht sowie Solariumbesuche gemieden werden.

Pressung | ist ein Herstellungsverfahren sowohl für ätherische Öle als auch für fette Pflanzenöle. Bei der Pressung wird das ätherisches Öl bzw. das fette Pflanzenöl durch Pressung unter Druck gewonnen.

Resinoid | Duftstoff, welcher durch Extraktion mit flüchtigen Lösungsmitteln (zB. Alkohol) aus Harzen gewonnen wird. Resinoide werden auch Harzextrakte genannt. Beispiele für Resinoide sind Benzoe und Tolubalsam.

Trägeröl | ist ein fettes Pflanzenöl, welches als Träger für ätherische Öle fungiert, beispielsweise bei einem Massageöl oder Badeöl. (siehe Basisöl)

Wasserdampfdestillation | ist die wichtigste Gewinnungsart ätherischer Öle. Dabei werden durch Wasserdampf Duftstoffe aus dem Pflanzenmaterial herausgelöst. Wenn dieser Dampf anschließend kondensiert erhalten wir einerseits Hydrolat, andererseits das ätherische Öl der jeweiligen Pflanze.

Wirkstofföl | ist ein fettes Pflanzenöl, welches zur Hautpflege oder Nahrungsergänzung verwendet wird. Ein Wirkstofföl enthält besondere Inhaltsstoffe mit enormer Heilwirkung. Wirkstofföle werden in Mischungen nur mit 10-20% mit einem Trägeröl / Basisöl gemischt. Beispiele für Wirkstofföle sind Arganöl, Calophyllumöl, Granatapfelsamenöl, Johanniskrautöl, Neembaumöl, Sanddornöl, u.a.