Ausgeglichen durch die Wechseljahre | Balance und Wohlbefinden mit nativen Pflanzenölen

Tina KrupalijaAllgemein, Pflanzenöle

Nüsse und ölhaltige Samen begleiten den Menschen bereits seit Jahrtausenden. Überall auf der Welt wurden sie von unseren Vorfahren wegen ihrer überaus wertvollen Inhaltsstoffe verzehrt und später auch als Öl für die Schönheitspflege genutzt. Alle Menschen – ob jung oder alt – profitieren vom qualitätsbewussten Einsatz nativer Pflanzenöle sowohl in der Ernährung wie auch in der Hautpflege. Besonders in der Zeit des Wechsels, wo Körper und Hormone oft wilde Berg- und Talfahrten durchleben, alte Gewohnheiten abgelegt werden und das Leben neu sortiert wird, können kaltgepresste Öle in der Ernährung, als Nahrungsergänzung und auch zur Hautpflege einen überaus wichtigen Beitrag zur körperlichen und seelischen Balance und Ausgeglichenheit leisten.

Öle und Fette sind Stoffwechselprodukte, die vor allem in Nüssen, Samen und Keimlingen enthalten sind. Sie dienen der Pflanze als Energiespeicher und Lockmittel für Tiere. Im Samen steckt alles, was die neue Pflanze für den perfekten Start ins Leben braucht – die geballte Kraft der Natur! Und genau diese Energie tut auch uns Menschen gut. Wir können die Lebenskraft der Pflanzen nutzen, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu unterstützen.

Hochwertige native Pflanzenöle entstehen durch Kaltpressung der Samen. Bei dieser schonenden Gewinnungsmethode bleibt ein ausgewogenes Fettsäurespektrum, reich an ungesättigten Fettsäuren sowie wertvollen Fettbegleitstoffen, enthalten. Nicht zu empfehlen sind raffinierte und industriell gewonnene Pflanzenöle, welche der Gesundheit nicht dienlich sein können! Daher beim Kauf von Ölen für die Ernährung und auch die Hautpflege immer auf natives Pflanzenöl in Bio-Qualität achten!

Jedes naturreine, kaltgepresste, native Pflanzenöl ist ein absoluter Individualist sowohl in Geschmack, Farbe, Duft als auch Zusammensetzung und daher Wirkung. Der Aufbau nativer Pflanzenöle ist dabei ganz einfach, sie bestehen aus Triglyceriden, also drei meist unterschiedlichen Fettsäuren, die mit einem Glycerinmolekül verbunden sind. Diese angehängten Fettsäuren können gesättigt, einfach ungesättigt oder mehrfach ungesättigt sein. Je nach Zusammensetzung hat das Öl eine andere Wirkung im Körper und auf der Haut und daher auch andere Einsatzgebiete.

Insbesondere die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die wir in beachtlichen Mengen im Leinsamenöl, Hanfsamenöl, Wildrosenöl u.a. finden, haben einen enorm wichtigen Stellenwert. Sie zählen zu den essentiellen Fettsäuren, da sie für den menschlichen Organismus lebensnotwendig sind. Der Körper braucht sie für wichtige Stoffwechselvorgänge im Körper, um Gewebshormone zu bilden, um den Blutdruck zu regulieren, Cholesterinspiegel und Immunsystem günstig zu beeinflussen, für mehr Konzentration, ein gutes Gedächtnis und vieles mehr! Und da der menschliche Körper diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht selbst herstellen kann, ist er auf eine ausreichende Zufuhr von außen angewiesen. Native Pflanzenöle spielen also eine ganz wesentliche Rolle für die Gesundheit des menschlichen Körpers und auch der Psyche!

Gerne geben wir Ihnen einen Überblick über ausgewählte native Pflanzenöle für Gesundheit und Wohlbefinden, welche insbesondere in Bezug auf die Wechseljahre sehr hilfreich sein können.

Unterstützend für unser hormonelles Gleichgewicht – Granatapfelsamenöl und Nachtkerzensamenöl

Granatapfelsamenöl – hormonelle Balance & Ausgeglichenheit

Das native Granatapfelsamenöl (Punica granatum oil) ist ein Wirkstofföl, welches innerlich und äußerlich angewendet werden kann. Für Frauen im Klimakterium ist es ein ganz besonders wertvoller Begleiter, sei es bei trockener Vaginalschleimhaut, bei Stimmungsschwankungen, Schweißausbrücken, zur Vorbeugung von Gelenkserkrankungen oder zur Vorbeugung von Augenfältchen. Das Öl ist besonders reich an Punicinsäure, wirkt stark hautregenerierend, antioxidativ und entzündungshemmend. Weiters enthält das Öl hormonell ausgleichende Phytoöstrogene, welche die hormonelle Balance unterstützen. Innerlich eingenommen empfiehlt sich Granatapfelsamenöl bei Ängsten, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Stresssymptomen und hohem Cholesterinspiegel.

Ernährungstipp für eine Ölkur: 10 Tropfen täglich über einen Zeitraum von 2 Monaten.

Auch in der Hautpflege wird Granatapfelsamenöl hochgeschätzt. Als Wirkstofföl reicht jedoch ein Anteil von 10% in einem Basisöl wie Mandelöl oder Jojoba völlig aus. Es eignet sich ideal als aufbauende, regenerierende Abendpflege für reife und anspruchsvolle Haut, zur Linderung von Alterserscheinungen, bei Augenfältchen und Augenschatten.

DIY Gesichtspflegeöl für den Abend
40 ml Mandelöl nativ bio
5 ml Granatapfelsamenöl nativ bio
5 ml Wildrosenöl nativ bio
5 Tropfen ätherisches Rosenöl bulgarisch
Anwendung: Abends nach der Gesichtsreinigung wenig davon auf die feuchte Haut auftragen und sanft einmassieren. Innerhalb von 2 Monaten aufbrauchen. Tipp: Kann auch als besonders luxuriöses Körperöl verwendet werden, dazu einfach nach dem Duschen in die noch feuchte Haut einmassieren.

DIY Aroma-Tipp bei trockener Vaginalschleimhaut
10 ml Granatapfelsamenöl nativ bio
20 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl nativ bio
2 Tropfen ätherisches Rosengeranienöl
Anwendung: Regelmäßig für die Intimpflege verwenden. Innerhalb von 2 Monaten aufbrauchen.

Nachtkerzensamenöl – gestärkt durch Höhen und Tiefen

Das Nachtkerzensamenöl (Oenothera biennis oil) ist mit seinem hohen Anteil an Gamma-Linolensäure eine wahre Wohltat für unsere Haut, unser Immunsystem und auch unser psychisches Wohlbefinden. Diese dreifach ungesättigte Fettsäure ist ein Rohstoff für die Bildung von Gewebshormonen und somit an fast allen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Nachtkerzensamenöl ist ein klassisches Hilfsmittel zur Regulation von hormonellem Ungleichgewicht, sei es bei PMS, Gereiztheit, Zyklusstörungen oder Wechseljahrbeschwerden.

Ernährungstipp für eine Ölkur: 2x pro Woche ½ TL über einen Zeitraum von 2 Monaten.

In der Hautpflege wirkt das nährende Wirkstofföl sehr regenerierend, juckreizstillend und entzündungshemmend. Es wird bei trockener Haut, Juckreiz, Schuppenflechte und Neurodermitis verwendet.

DIY Hautpflegeöl bei besonders trockener Haut
25 ml Mandelöl nativ bio
20 ml Macadamia-Nussöl nativ bio
5 ml Nachtkerzensamenöl nativ bio
3 Tropfen ätherisches Rosengeranienöl
2 Tropfen ätherisches Lavendelöl
2 Tropfen ätherisches Cistrosenöl in Jojoba
Anwendung: Hautpflegeöl auf die feuchte Haut auftragen – direkt nach dem Duschen oder idealerweise mit naturbelassenem Rosenhydrolat befeuchtet. Sanft einmassieren. Innerhalb von 6 Monaten aufbrauchen.

Aufbauend und straffend für die Haut – Arganöl und Wildrosenöl

Arganöl – das flüssige Gold Marokkos

Hochwertiges Arganöl (Argania spinosa oil) stammt ausschließlich aus Marokko und ist aus der Hautpflege wie auch der Kulinarik nicht mehr wegzudenken. Als Hautpflegeöl wird Arganöl insbesondere bei trockener, neurodermitischer, juckender sowie reifer Haut verwendet. Arganöl zieht langsam ein und nährt die Haut bis in tiefe Schichten. Auch bei Pigmentflecken und sonnengeschädigter Haut wird eine Hautpflege mit Arganöl empfohlen. Die innerliche Einnahme empfiehlt sich bei hohem Cholesterinspiegel, Konzentrationsschwäche, Neurodermitis und anderen Hautproblemen.

Ernährungstipp für eine Ölkur: 1 TL täglich über einen Zeitraum von 2 Monaten.

Natives Arganöl in Bio-Qualität lässt sich auch wunderbar in die Ernährung integrieren, beispielsweise als Zugabe zu Salatdressings, Aufstrichen, übers Gemüse uvm.

DIY Hautpflegeöl mit stimmungserhellender Wirkung:
40 ml Arganöl nativ bio
5 ml Wildrosenöl nativ bio
5 ml Nachtkerzensamenöl nativ bio
8 Tropfen ätherisches Bergamotteöl
5 Tropfen ätherisches Neroliöl in Jojoba
5 Tropfen ätherisches Jasminöl in Jojoba
3 Tropfen ätherisches Sandelholzöl in Jojoba
Zubereitung und Anwendung: Alle Öle in einer dunklen Blauglasflasche mischen, kühl und dunkel lagern. Innerhalb von 3 Monaten aufbrauchen. Nach dem Duschen auf die noch feuchte Haut einmassieren.

Wildrosenöl – Hautpflege & Narbenpflege

Das Wildrosenöl (Rosa rubiginosa oil) wird durch Pressung oder Extraktion der kleinen Samen der Hagebutten gewonnen und ist daher auch unter dem Namen Hagebuttenkernöl bekannt. Natives Wildrosenöl enthält besonders viel Alpha-Linolensäure, welche sehr hautpflegende und entzündungshemmende Eigenschaften hat. Die äußere Anwendung unterstützt die Elastizität der Haut und regt die Zellerneuerung an. Wildrosenöl ist ein Spezialist zur Narbenpflege sowie zur Regeneration trockener und schuppiger Haut, ideal auch für die natürliche Pflege reifer Haut.

DIY Regenerierendes Narbenöl
40 ml Mandelöl
10 ml Wildrosenöl
4 Tropfen ätherisches Lavendelöl
2 Tropfen ätherisches Rosenöl in Jojoba
2 Tropfen ätherisches Cistrosenöl in Jojoba
2 Tropfen ätherisches Weihrauchöl
Anwendung: Bei frischen, geschlossenen Narben vorsichtig auftragen, bei älteren Narben intensiver einmassieren. Innerhalb von 6 Monaten aufbrauchen.

Zur Unterstützung der psychischen Stabilität – Leinsamenöl und Hanfsamenöl

Leinsamenöl – Starke Psyche bei Stress

Lein zählt zu den ältesten und bedeutendsten Kulturpflanzen. Das Öl, welches aus den Leinsamen gepresst wird, gilt als DER Omega-3 Lieferant der Pflanzenwelt, mit einem Anteil von über 50% an der dreifach ungesättigten Alpha-Linolensäure. Diese wirkt äußerlich aufgetragen entzündungshemmend und regenerierend, innerlich eingenommen hat natives Leinsamenöl positive Auswirkungen auf Herz und Kreislauf, Gehirn und Denkvermögen sowie auf die psychische Befindlichkeit. Eine Leinsamenölkur wird empfohlen bei Ängsten, Allergien, Arterienverkalkung, depressiver Verstimmung, Bluthochdruck, Entzündungen, Hauterkrankungen, Nervosität und Stress-Symptomen.

Ernährungstipp für eine Ölkur: 1-2 TL täglich über einen Zeitraum von 2 Monaten. Ideal zur Unterstützung von Körper und Psyche bei Stress und herausfordernden Lebenssituationen.

Hanfsamenöl – Booster für Haut & Gehirn

Natives Hanfsamenöl (Cannabis sativa oil) wird durch Pressung der kleinen Samen gewonnen, enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis, wertvolle Fettbegleitstoffe, doch weder THC noch CBD sind im kaltgepressten Hanföl zu finden. Die enthaltene Wirkstoffkombination macht es zu einem besonders wertvollen Speise- und Pflegeöl. Es wirkt antioxidativ, konzentrationsfördernd, beruhigend, hautpflegend, zellregenerierend und immunmodulatorisch. Damit ist eine Hanfsamenöl-Kur ideal im Herbst zur Steigerung der Abwehrkräfte, zum Lernen vor großen Prüfungen oder auch in hektischen Zeiten zur Stärkung des Nervenkostüms.

Ernährungstipp für eine Ölkur: 1-2 TL täglich über einen Zeitraum von 2 Monaten.

Auch ideal zur schmackhaften Verfeinerung von Salaten, Aufstrichen, Pestos, übers Gemüse und vieles mehr!

DIY Entspannendes Schlaf-Gut-Badeöl
40 ml Mandelöl
10 ml Hanfsamenöl
10 Tropfen ätherisches Orangenöl
10 Tropfen ätherisches Neroli in Jojoba
5 Tropfen ätherisches Lavendelöl
Anwendung: 1-2 TL vom Badeöl in die bereits eingelaufene Badewanne geben und mit der Brause verteilen. Nach dem Baden aus der Wanne steigen und nur noch mit dem Handtuch trocken tupfen – die Haut ist bereits wunderbar gepflegt und genährt.

Native Pflanzenöle leisten einen überaus wichtigen Beitrag für unsere körperliche wie auch seelische Gesundheit. Sowohl in der Ernährung wie auch in der Hautpflege sollten wir keinesfalls auf diese wertvollen Nährstoffe verzichten! Diese Schätze der Natur dürfen wir für uns nutzen, um unser Wohlbefinden auf natürliche Weise zu steigern. Mit viel Achtsamkeit und Selbstfürsorge sollten wir mit unserem Körper umgehen, ihn verwöhnen und uns selbst Gutes tun. Genießen Sie das Massieren mit hautpflegenden Pflanzenölen oder entspannen Sie sich mit einem duftenden Ölbad. Stellen Sie Ihre persönlichen Bedürfnisse in den Vordergrund – Sie sind es sich wert!

Buchtipp: „Die Kraft der wertvollsten Pflanzenöle